2009 Hawai'i - Archipel der Kontraste

Höhepunkte einer unglaublichen Reise



Im September/Oktober 2009 hatte ich die Gelegenheit, mich unter der bewährten Regie meines reiseerfahrenen Bruders im Tropenparadies Hawai’i umzusehen. Das Rahmenprogramm sah vor, jeweils eine Woche auf einer der vier Hauptinseln des Archipels – Oahu, Kauai, Big Island und Maui – zuzubringen und deren spezielle Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Basisquartiere und geländetaugliche Fahrzeuge waren vorgebucht.
Uns sollte ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches, mit zahlreichen Wanderungen und Bergtouren gespicktes Programm erwarten, und das unter z.T. extremen Bedingungen, sind doch auf Hawai’i nahezu alle Klimazonen der Erde anzutreffen. Daran muss man schon beim Kofferpacken denken.
Über die endlose Anreise von Frankfurt nach Honolulu will ich am besten den Mantel des Schweigens decken; es sei mit dem Hinweis getan, dass während des Fluges (mit Zwischenlandung in San Francisco) elf Zeitzonen zu passieren sind und die Datumsgrenze nicht allzu weit entfernt ist.
Die Reisestrapazen geraten allerdings schlagartig in Vergessenheit, wenn man den Flieger verlässt, staunend das traditionelle hawaiìsche Begrüßungszeremoniell über sich ergehen lässt und in die eine fremde, exotische Welt eintaucht – Aloha auf Hawai’i.

Waikiki, Kalakaua Avenue und Waikiki Beach


Alle Besucher meines Blogs sind herzlich eingeladen, uns von Insel zu Insel zu begleiten und einige ihre Highlights kennenzulernen:
Teil I: Erkundungen auf Oahu
Teil II: Kauai – Die Garteninsel
Teil III: Big Island – Im Reich der Feuergöttin Pele
Teil IV: Maui – Im Haus der Sonne

2009 Hawai'i - Erkundungen auf Oahu


Die Insel ist die drittgrößte des Archipels, mit dem Ballungsraum Honolulu (Hauptstadt des US-Bundesstaates Hawai’i) zugleich die bevölkerungsreichste (ca. 950 000 Einwohner). Sie übt auf Touristen aus aller Welt eine magische Anziehungskraft aus. Traumziel schlechthin ist die Urlaubermetropole Waikiki, nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Honolulu entfernt. Hier kann – wer will - alle Facetten eines perfekten Badeurlaubes genießen. Dass die Insel weit mehr zu bieten hat, davon konnten wir uns während unserer Ausflüge und Wanderungen überzeugen...


Downtown  Honolulu

2009 Hawai'i - Kauai: Die Garteninsel

Kauai ist die nordwestlichste und älteste der Hawai’i-Inseln. Etwa in der Inselmitte erhebt sich der 1569m hohe Mount Waialeale, mit 12340mm Niederschlag im Jahr der regenreichste Punkt der Erde. Durch die aus nordöstlicher Richtung heranwehenden Passatwinde ist er permanent von Regenwolken umhüllt, so dass er nur ganz selten mal zu sehen ist. In Küstennähe herrscht dagegen meist schönes, sonniges Wetter, es bieten sich vielfältige Möglichkeiten, die üppige tropische Vegetation und spektakuläre Landschaften zu erkunden. Besonders beeindruckend: zahlreiche, von den reichlichen Niederschlägen zuverlässig gespeiste Wasserfälle, der gewaltige Waimea-Canyon (von Mark Twain als „Grand Canyon des Pazifik“ gepriesen) und vor allem die überwältigende, steil aus dem Meer aufragende Nã Pali Coast im Norden der Insel. Kein Wunder, dass sich auf Kauai die Filmproduzenten die Klinke in die Hand geben: „King Kong“, „Jäger des verlorenen Schatzes“, „Jurassic Park“, „The Lost World“ sind nur einige der Klassiker, die hier entstanden.

Stürmischer Empfang auf Kauai

2009 Hawai'i - Big Island: Im Reich der Feuergöttin Pele


Big Island ist mit 10448 km² fast doppelt so groß wie alle anderen Inseln des Archipels zusammen, hat aber nur ca. 140 000 Einwohner. Verwaltungssitz ist Hilo an der Ostküste. Zugleich ist sie die jüngste der Inselkette, der Vulkan Kilauea an der Südküste, der aktivste Vulkan der Erde, modelliert noch immer an ihren Konturen. Beherrscht wird die Insel von zwei riesigen Schildvulkanen. Mit einem der beiden, dem Mauna Kea, rühmt sich die Insel zudem des höchsten Berges der Erde. Von seiner Basis weit unter dem Meeresspiegel bis zu seiner Spitze misst er ca. 9600 Meter. Der Mauna Kea gilt als schlafender Vulkan, während der benachbarte, in seiner Masse noch gewaltigere Mauna Loa noch aktiv ist. Bei Erkundungsfahrten begegnet man allenthalben vulkanischer Tätigkeit. Riesige Ströme erstarrter graubrauner Lava bringen mitunter eine gewisse Tristesse in die Landschaft, der Kontrast zu der vor allem in Küstennähe meist üppig wuchernden tropischen Vegetation ist um so größer. Was Big Island aber so einmalig macht, ist zweifellos die Tatsache, dass hier permanent Prozesse in erdgeschichtlichen Dimensionen ablaufen. Kein Wunder, dass der 1916 eingerichtete „Volcanoes National Park“ mittlerweile jährlich knapp drei Millionen Besucher anlockt. Auf uns Zwei sollte es da auch nicht mehr ankommen. Also auf in das Reich der Feuergöttin Pele!


Im Anflug auf Big Island: der Mauna Kea (4205m)

2009 Hawai'i - Maui: im Haus der Sonne


Maui, unsere letzte Reisestation, ist die zweitgrößte Insel des Archipels. Das bergige West-Maui ist vom übrigen Teil durch ein breites, fruchtbares Tal getrennt, wo vor allem Zuckerrohr angebaut wird. Wie auf den anderen Inseln im Süden und Westen Sonnenschein pur, im Norden und Osten häufig starke Regenfälle, entsprechend üppig die Vegetation – sowohl auf West Maui als auch entlang des legendären Hana Hwy. im Nordosten. Dazwischen liegt an den stürmischen Nordküste um Paia das Eldorado der Windsurfer. Strand- und Badefreaks werden eher an der Südküste fündig, vor allem um das nostalgische Lahaina herum.  
Der große östliche Teil der Insel wird von dem über 3000 Meter hohen Haleakalã dominiert, dem größten „schlafenden“ Vulkan der Erde. In dessen Höhenregionen hat sich eine einzigartige endemische Tier- und Pflanzenwelt erhalten, große Teile des gewaltigen Kraters erscheinen zudem wie eine faszinierende Mondlandschaft. Haleakalã bedeutet sinngemäß „Haus der Sonne“ – dort soll nach der hawaiischen Mythologie der Halbgott Maui die Sonne eingefangen und ihr das Versprechen abgenommen haben, die Insel mit ihren wärmenden Strahlen besonders zu verwöhnen. 

Im Anflug: das bergige West-Maui